Kissenbezug oder Tapete für Botaniker

Kissenbezug oder Tapete für Botaniker

Antependium


Dieses Ding verdankt seine Existenz vielen fleissigen Frauenhänden, die es ums Jahr 1740 ins Leben riefen. Das textile Objekt ist ein Schmuck für die Weihnachtszeit. Mit seinen Massen von 76 cm und 255 cm (H x B) ist es aber definitiv nicht für die Sofaecke gedacht. Aber wofür dann?

Mit diesem Ding gehen wir ins Kloster, und zwar zu den Dominikanerinnen von St. Katharinental. Sie waren im 18. Jahrhundert für ihre Textilarbeiten bekannt. Mit Metallfäden und Glassteinen fertigten sie kunstvolle Arrangements von Blumen und Blütengirlanden zur Fassung von Kultobjekten und schufen Stickereien als Kirchenschmuck. Dazu gehören auch die sogenannten Antependien, also Textilbahnen, welche zur Dekoration in die Vorderseite des Altars eingespannt werden können. So kann die Kirche im Lauf des Kirchenjahrs immer wieder anders geschmückt werden. Blumen – hier sind es Rosen, Tulpen, Nelken, Sonnenblumen, Lilien, Türkenbund, Vergissmeinnicht – sind den hohen Feiertagen vorbehalten: Ostern oder Weihnachten.

Das Antependium befindet sich im Kleinen Hausmuseum des Klosters St. Katharinental in Diessenhofen, und zwar im Raum zum Barock, den es mit anderen Kostbarkeiten teilt.

© Bild: Amt für Denkmalpflege Thurgau

 

Was soll das denn sein? Gemeinsam mit Thurgaukultur.ch stellen wir ungewöhnliche Exponate aus Thurgauer Museen vor.

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