Klammer in der Klemme?

Klammer in der Klemme?

Kuhschwanzklammer


Das ist zweifellos eine Klammer. Doch das Wäscheaufhängen dürfte sich mit diesem Ding von gut 20 cm Länge etwas umständlich gestalten. Auch fragt man sich, wozu es drei Griffe und zwei Klemmen braucht. Ja, wozu wohl?

Dieses Ding hat schöne Beschläge, ist robust und massiv gefertigt. Das ist sicher ein Vorteil, denn da, wo es zum Einsatz kommt, geht es ums Grobe: Das ist eine Kuhschwanzklammer. Sie sorgte einst dafür, dass der Melker während des Melkens nicht durch Schwanzhiebe gestört wurde.

Die Klammer ist einfach zu bedienen: Durch Zusammendrücken der beiden unteren Hebel öffnet sich die kleine Klemme. Sie klemmt die Schwanzhaare der Kuh fest. Dann wird die Klammer mit der grossen Klemme am Sprunggelenk der Kuh festgemacht, und der Schwanz ist fixiert. Auf diese Weise hat man sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beholfen, bevor dann Schwanzschnüre gang und gäbe wurden.

Wie es sich anfühlt, sie zu betätigen, kann man im Heimatmuseum Donzhausen herausfinden. Dort ist sie seit gut 50 Jahren zu Hause – seit ein ortsansässiger Landwirt sie ins Museum brachte.

Bildrechte: MUSE.TG

 

Was soll das denn sein? Gemeinsam mit Thurgaukultur.ch stellen wir ungewöhnliche Exponate aus Thurgauer Museen vor.

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